Imprägniermittel und Imprägnier-Waschmittel
Warum ist eine nachträgliche Imprägnierung wichtig?
Verwende niemals „normale“ Waschmittel bei Funktionsbekleidung, es wäscht den Imprägnierschutz aus der Faser und Ihre Kleidung verliert an Funktionalität im Außenbereich. Egal ob du Jacken, Lederschuhe, Goretex, Stoffe, Kleidung oder Textilien imprägnierst, Renner hat für dich in unserer Kategorie alle wichtigen Mittel von Hey Sport und Nikwax hier zusammengestellt. Diese Form der Reinigung wird sich auf jeden Fall später auszahlenDie wichtigsten Infos und Tipps zur Handhabung, richtigen waschen und imprägnieren von Textilien, Outdoor- und Funktionsbekleidung
- Funktionsjacken und ähnliche Textilien dürfen nur mit Spezialwaschmittel gewaschen werden
- Imprägniermittel gehört in das Weichspülerfach in der Waschmaschine
- Eine gute Imprägnierung Auftragen ist die erste Wahl der Textilpflege bei Outdoorbekleidung und Skibekleidung
- Bitte die Anweisungen der Hersteller für die Sicherheit des Kleidungsstückes beachten! (Gore Tex, Jack Wolfskin, Mammut, Schöffel, Maier)
- Daunenjacken und Daunenschlafsäcke bedürfen besonderer Pflege, mehr dazu in unserem großen Ratgeber Daunenjacken waschen
- Zelte, Segel, Sonnensegel, Sonnenschirm, große Planen oder eine Markise passt nicht in die Waschmaschine, daher wäscht und imprägniert man sie am besten in der Badewanne, mehr dazu im Ratgeber Zelte imprägnieren
- Es gibt spezielles Imprägnierspray und Waschmittel, die für Softshells geeignet sind
- Für Merino Wolle ist nur Wollwaschmittel geeignet.
- Richtige Pflege hat ihren Preis, daher bei Imprägniermitteln nicht auf das Fernost-Produkt setzen, das vor allem nur günstig sein möchte.
Wie funktioniert eine Outdoor-Membran?
Beschichtungen ohne Membrane lassen keinen Schweiß, Hitze und Feuchtigkeit nach draußen steigen und die Körperfeuchtigkeit kann nicht nach außen entweichen sondern kondensiert nach innen – man schwitzt also. Um Funktionsmaterialien nun atmungsaktiv zu machen und aber den Wasserschutz trotzdem noch aufrecht zu erhalten wird das Gewebe mit einer sehr dünnen PU-Beschichtung überzogen, in die dann winzig kleine Löcher eingearbeitet werden, die die Feuchtigkeit zwar nach außen lassen, jedoch zu klein sind, um Wassertropfen durchzulassen.Welche Methode? - Einwaschen oder Imprägnierspray im Vergleich
Wasch-Imprägnierungen verteilen sich zwar gleichmäßiger, aber das Verfahren imprägniert auch das Futter der Jacke, das eigentlich den Schweiß aufsaugen und nicht abstoßen soll. Materialfehler oder schlechte Verarbeitung. wie z.B. schlecht abgedichtete Nähte können ebenfalls zu Nässe in der Jacke führen. Der Futterstoff kann an Kapuze und Ärmeln durch die Dochtwirkung Feuchtigkeit nach innen saugen. Das kann auch bei Kordeln passieren, wenn das Material nicht wasserabweisend ist. Der Begriff "atmungsaktiv" ist irreführend, weil hier nichts aktiv atmet. Sinnvoller wäre der Ausdruck "wasserdampfdurchlässig", klingt aber werbetechnisch nicht so überzeugend. Beim Imprägnierspray wird nur die Außenseite der Bekleidung imprägniert, jedoch innen nicht. Dies hat sowohl Vorteile, als auch Nachteile: Das Gute daran ist, dass die Imprägnierung mit Sprays das Gewebe und den Stoff weiter atmen lässt, da nur die Oberfläche und nicht der gesamte Stoff imprägniert wird. Leider wird die Funktionsbekleidung dadurch nicht so gleichmäßig, wie das bei flüssigen Imprägnierern der Fall ist, gewaschen. Imprägnierspray solltest Du in gut belüfteten Räumen auftragen.Verstärkung der Imprägnierung
Wir empfehlen dir, deine Textilien lieber in die Maschine zu geben, statt sie nur oberflächlich zu imprägnieren. Warum? ganze einfach: Bei dieser Behandlung, dringt das Mittel in jede Faser - außerdem hält der wasserabweisende Schutz länger an. Zugegeben: die Atmungsaktivität leidet darunter ein bisschen, aber dafür kann man nicht besser vor Regen geschützt seinAußerdem empfiehlt es sich, die Imprägnierung nach dem Waschvorgang nochmals zu stärken: Mit Hitze. Entweder steckt man das Kleidungsstück direkt nach dem Waschvorgang in den Trockner, oder man bügelt heiß darüber.
Nikwax oder Hey Sport?
Hey und Nikwax sind die beiden Marktführer in Deutschland in Sachen Imprägnierung für Stoffe und erzielen auch gute Ergebnisse bei Stiftung Warentest. Grundsätzlich sind beide Marken "sehr gut" - da jedoch Hey Sport in den Test-Berichten immer besser abgeschnitten hat und da Hey Sport zu 100% in Deutschland hergestellt wird, haben wir eben eine Vorliebe für diesen Hersteller. Vor allem beim Imprägnierspray ist uns Hey lieber, da es bei Nikwax bisher nur "Pump-Sprays" gibt.Wie kann ich am besten Zelte oder Rucksäcke imprägnieren und waschen?
Dafür einen Flüssigimprägnierer kaufen, das Zelt und Wasser in die Badewanne das Ganze zusammen eine Zeit einwirken lassen. Alternativ kann man auch das Silicone Water Guard von Sno-Seal Spray verwenden.Softshells und Bekleidung richtig reinigen und imprägnieren?
Es gibt zwar verschiedene "Spezial"-Imprägnier-Mittel, um Softshell-Materialien zu waschen und imprägnieren, aber grundsätzlich gehen die "normalen" Waschmittel und Imprägnierer für "normale" Jacken genauso gut.Schuhe, Zelte, Rucksäcke und Zubehör richtig pflegen und imprägnieren
Beim Waschen und Imprägnieren von Outdoor-Spezial-Stoffen, wie sie bei Zeltmaterialien oder Ripstop-Textilien bei Outdoorrucksäcken vorkommen, gilt das Gleiche, wie bei Funktionskleidung: Finger weg von herkömmlichen Waschmittel und nur Spezialwaschmittel verwenden.Waschanleitung für Textilien und Bekleidung
Waschmittel ganz normal in die Kammer der Waschmaschine geben und in das Fach des Weichspülers wird das Imprägniermittel gegeben. Dabei werden auch Flecken und Verschmutzung gelöst. Eine anschließende Runde im Tockner verstärkt die Imprägnierung. Dies passiert durch die Hitze beim trocknen.Imprägnierwaschmittel für Textilien und Outdoorbekleidung
Im Test und Vergleich schnitten Textil-Imprägnier Waschmittel von Hey Sport am besten ab. Es gab die Bestnoten "sehr gut" sowohl im Outdoormagazin, als auch in der Zeitschrift Trekkingbike. Diese werden auch am meisten gekauft und bieten einen fairen Preis.
Noch einige Tipps und Tricks
1. Vorsicht! Keine Weichspüler benutzen! Diese schränkt die Atmungsaktivität der funktionellen Kleidung deutlich ein.
2. Immer Spezialwaschmittel zur Textilpflege verwenden! Hört sich selbstverständlich an, oft wird aber ein normales Feinwaschmittel in Kombination mit einem Flüssigimprägnierer in der Waschmaschine verwendet.
3. Pflege ist ein Lebensverlängerer für Outdoor-Textilien.
4. Bügeln verstärkt den Nässeschutz eines Imprägnierspray oder -mittel .
5. Outdoor Bekleidung wird bereits vom Hersteller vor dem ersten Einsatz "vorimprägniert" verkauft.
Bei einem Imprägnierspray darauf achten, ob es brennbar ist.
Weitere Informationen zu Handhabung und Methode
Das am weitesten verbreitete Outdoor-Ammenmärchen ist die Meinung, man dürfe die wasserdichte Jacke nicht waschen, um die Membran, wie z.B. Sympatex zu schützen. Das Gegenteil ist der Fall. Die meisten Membranen oder Beschichtungen sind mikroporös. Die Poren sorgen für die Atmungsaktivität, indem sie die kleineren Wasserdampfmoleküle hindurch lassen, aber die größeren Wassermoleküle abhalten. Nicht nur Schmutzpartikel können diesen Poren zusetzen. Die Jacken sind zwar atmungsaktiv und lassen Schweiß hindurch, allerdings handelt es sich vor allem um den Wasseranteil des Schweißes, nicht die geringen Mengen anderer Stoffe wie Salze, Ammoniak, Fett-, Amino- und Harnsäure.
Diese setzen sich im Laminat fest, verstopfen die Poren und schädigen mittelfristig die Membran.
Sie müssen also aus der Membran ausgewaschen werden, um diese und ihre Atmungsaktivität zu erhalten. Auch geschlossen-zellige Membranen sollten gewaschen werden. Zwar können hier keine Poren verstopft werden, aber die Atmungsaktivität geht durch Schmutz und Schweißrückstände verloren.
Waschen gilt auch für die anderen Bekleidungslagen des funktionellen Lagensystems, denn die Schweißrückstände stecken auch in den unteren Lagen. Dabei hat man den Vorteil, dass Polyester und Polyamid - die Basismaterialien der meisten Outdoor-Textilien beim Waschen nicht eingehen, sich nicht verziehen, die Farben nicht ausbluten oder ausbleichen. Funktionswäsche und Fleece sind im Vergleich zu Baumwolle deutlich langlebiger, pflegeleichter und benötigen weniger Energie beim Waschen (30° Wäsche), brauchen keinen Wäschetrockner und sind bügelfrei.
Imprägnier Waschmittel für Skibekleidung und Funktionsbekleidung
Theoretisch kann man für Funktionswäsche, Fleece, Bauschfasern aus Kunststoff, Softshells und Hardshells ein normales Imprägnier Waschmittel ohne Weichspüler nutzen. Hier gilt es höchstens darauf zu achten, ein Flüssigwaschmittel zu verwenden, damit später keine Waschmittelrückstände in den Materialien Zurückbleiben und weiße Schlieren im Textil entstehen. Unterdessen bieten auch klassische Waschmittelhersteller sogenannte „Outdoor- und Sport-Funktions-Wachmittel" an, die Wäsche „nachhaltig von Körper- und Schweißgeruch befreit" oder die sogar speziell für „Membran-Gewebe sowie technische Fasern wie z.B. Fleece und Lycras entwickelt" wurden. Bei diesen Mitteln handelt es sich aber um allgemeine Waschmittel für alle Arten von Textilien. Sie zeigen eher den gesellschaftlichen Stellenwert von Outdoor als Trend auf, den es zu bedienen gilt.
Spezialwaschmittel sind die bessere Alternative. Down Wash, Loft Wash, Polar Wash und Wool Wash sind auf die Zusammensetzungen von bestimmten Materialien und Funktionen abgestimmt.
Vorteile von Spezialwaschmitteln:
- Sehr materialschonend - man muss keine Weichspüler, Bleichmittel oder optische Aufheller nehmen
- Meistens biologisch unbedenkliche, auf natürlichen Tensiden oder Wasser und Polymeren basierende Wirkstoffe verwendet
- Sehr guter Geruchsschutz und dabei un-parfümiert
- Zusatzfunktionen wie Anti-Pilling-Effekte, Bausch-Reaktivierung oder Loftaufbau sind sehr hilfreich
- Lässt sich vor der Wäsche wie ein Fleckenentferner benutzen
- Einfach in der Anwendung
Für Daunenprodukte mußt Du unbedingt Spezialwaschmittel nehmen. Daunenwaschmittel haben eine spezielle rückfettende Wirkung, damit die Daune elastisch und widerstandsfähig bleiben kann. Für Daunenprodukte sollten deshalb ausschließlich Daunenwaschmittel genutzt werden. Mehr zum Thema Daunenjacken waschen und imprägnieren findest du hier.
Funktion durch Imprägnieren
Softshell- und Hardshell-Obermaterialien werden in der Produktion mit einer wasserabweisenden Ausrüstung darauf versehen, die als „Durable Water Repellency" (DWR), also als dauerhafte Wasserabweisung, bezeichnet und so verkauft wird. Diese DWR ist sehr hilfreich hat einen mehrfachen, funktionellen Sinn:
- Die Atmungsaktivität (Verdunstung von Wasserdampf) kann besser arbeiten, wenn das Obermaterial keine Nässe aufsaugt und trocken ist. Kondensation auf der Innenseite der Jacke wird verhindert.
- Die imprägnierte Jacke wird nicht schwerer, weil das Obermaterial keine Nässe aufnimmt.
- Wasser ist als Wärmeleiter hilfreich. Die DWR verhindert, dass nasse Obermaterialien ein kaltes, feuchtes Gefühl vermitteln, auch wenn die Jacke innen trocken ist.
Leider hält auch ein robuster Gegenstand aus PFC nicht dauerhaft und hat auch nicht ewig eine ölschmutzabweisende Wirkung. Abrieb und Waschgänge lassen die Ausrüstung verflüchtigen. Um die Funktion zu erhalten, muss die Jacke imprägniert werden. Dazu gibt es mehrere Optionen:
- Imprägnieren auf Wasserbasis mit EVA
- Elastomer: Das Material wird mit einer Schicht von elastischen Elastomermolekülen, die Erdwachs (Ozokerit) enthalten, überzogen, die Nässe abweisen, aber die Atmungsaktivität des Grundmaterials er-halten. Weiterer Vorteil: Diese Moleküle bewegen sich mit den Bewegungen und Dehnungen der Oberflächen und erhöhen so die Reißfestigkeit von Geweben.
- Imprägnieren auf Silikonbasis: Die Imprägnierung wird meist in Form einer Dispersion aus flüssigem Silikon mit Wachs aufgetragen oder gesprüht. Die Dispersion trocknet an der Luft, ohne zu verkleben. Bei manchen Silikon-Imprägnierungen muss man die Wirkung durch Wärme „aktivieren", also das Bekleidungsstück föhnen, bei niedriger Temperatur bügeln oder in einem Trockner trocknen. Einfacher sind Silikon-Imprägnierungen, die diese Hitzebehandlung nicht benötigen. Allerdings lassen sich alle Silikon-Imprägnierungen nach einiger Zeit durch Wärme wieder reaktivieren. So kann man die nächste Imprägnierung etwas herauszögern.
- Imprägnieren auf Nano-Basis: Diese Imprägnierung galt vor zehn Jahren noch als die absolute Zukunftstechnologie. Nano-Partikel werden auf der Oberfläche integriert bzw. aufgetragen. Diese verhindern durch den Lotuseffekt eine Festsetzung von Schmutz, Fetten, Öle oder auch anderen klebrigen und verschmutzenden Substanzen, wie etwa Honig, Ketchup oder Rotwein. Auch Wasser läuft auf der strukturierten Oberfläche ideal ab. Die Diskussionen um die Nano- Technologie - Nano-Partikel sind so klein, dass sie nicht kontrollierbar sind und eventuell sogar Zellwände durchdringen können - hat dazu geführt, dass Imprägniermittel mit Nano durch ihre Flüchtigkeit (Spray) und die unkontrollierte Belastung der Umwelt bei Outdoor- Firmen fast gänzlich verschwunden sind. Nano-Imprägnierungen werden aber von outdoorfernen Herstellern weiterhin angeboten.
- Imprägnieren auf Fluorchemie-Basis
PFC
PFCs gelten im Vergleich bei DWR als die hochwertigsten und langlebigsten Ausrüstungen. Allerdings verflüchtigen sich auch PFC- Ausrüstungen, sodass immer wieder imprägniert werden muss. Die Substanz PFC und ähnliche Chemikalien gelten als hochtoxisch, bio-akkumulativ und persistent, so dass sie dauerhaft in der Umwelt oder im Blut von Lebewesen verbleiben und dort auch nachgewiesen werden können. Jüngere Forschungen sehen auch direkte Einflüsse auf den Menschen, wie die Veränderung des Immunsystems oder der Fertilität. Eine krebsauslösende Wirkung wird auch vermutet. Bei PFCs wird zwischen langkettigen C8-Strukturen und kurzkettigen C6-Strukturen unterschieden. Befürworter der PFC-Ausrüstungen halten die C6-Varianten für ungefährlich und vertretbar. Kritiker sehen hier lediglich eine Wissenslücke, da C6-Strukturen noch kaum erforscht sind. Was man von ihnen wisse, ließe es aber nicht zu, von ungefährlich und umweltverträglich zu sprechen.
Der Handel muss selber wissen, ob er es hilfreich findet, sich diese Diskussion „ins Haus" zu holen oder ob er bewusst auf PFC-freie Alternativen wie Silikon und EVA-Elastomer/Wasser setzt.
Selbst wenn diese Imprägnierungen schneller nachließen - echte Vergleichstests von unabhängigen Instituten gibt es gegenwärtig nicht -, können Händler mit den PFC-frei- en Alternativen durch Umweltverantwortung im Beratungsgespräch punkten. Viele Marken arbeiten bereits an Alternativen mit mehr Sicherheit.
Wichtig auch: Im Zweigel an die Pflegeanweisungen wenden. Sie sollten sich dabei aber mit Ihren Produkten so gut auskennen, dass Sie die Anwendung beraten können, ohne vor Ihren Kunden das Kleingedruckte auf dem Etikett nachlesen zu müssen. Imprägnierer und Waschmittel gibt es bei Renner im Shop bereits ab 60 Euro versandfrei zu kaufen. Sie sind Must-Haves in jedem Haushalt. Über Feedback in den Kundenrezensionen würden wir uns natürlich sehr freuen.
Video zum Hey Sport Impra-Wash