Kleiderschrank, Badezimmer, Schlafzimmer, Werkstatt und Küche. Alles, was zu Hause ganze Räume einnimmt, muss auf einer Radreise in vier, fünf Taschen Platz finden. Wir stellen Ihnen nützliche Produkte vor, die trotzdem keine Notlösungen sind. Der Platz ist begrenzt. Das Gewicht ist ebenso limitiert. Für die Dauer der Reise bestimmen das Volumen der Packtaschen, die maximale Zuladung oder die eigene Kraft den Umfang des Reisegepäcks.
Und trotzdem muss alles für den täglichen Bedarf mit. Das reicht von der Radbekleidung für alle Wetterlagen über die Küchenausstattung bis hin zur mobilen Werkstatt mit Ersatzteilen. Es kommt also einiges zusammen, was in den etwa fünf Taschen verstaut werden will. Das gilt natürlich umso mehr, je weiter man sich von Siedlungen und dem gewohnten Leben entfernt. Wer auf sich allein gestellt ist oder sein will, kalkuliert vielleicht ein gewisses Risiko ein. Oder geht auf Nummer sicher und rüstet sich für alle Eventualitäten.
Hier unsere Packliste für Fahrradtouren & Radreisen bis zu einer Woche
Download komplette Liste als Excel | Download komplette Liste als Pdf | Download Packiste Basics ohne Trekking & Camping
Vor der Tour – Das Wichtigste
- Geld / Kreditkarte
- Ausweis / Papiere
- Krankenversicherungskarte
Fahrradbekleidung
- Sportbrille oder Sonnnenbrille
- Fahrradhose (kurze und lange Hose)
- Fahrradunterhose gepolstert
- Radshirt / Trikot
- Regenjacke / Fahrradjacke / Poncho
- Regenhose / Überhose
- Socken
- Fahrradschuhe / Turnschuhe
- Helm Regenüberzug
- Radlerhandschuhe
- Unterwäsche
- Radhelm
- Armlinge
- Wasserdichte Radüberschuhe
- Jeans zum Ausgehen
Körperpflege & Hygiene (Kulturbeutel)
- Sonnenschutzcreme
- Mückenschutz-Mittel (Autan / Nobite) / Mückenschutz-Kleidung
- Zahnpflege (Bürste und Zahnpasta)
- Bürste / Kamm
- Rasieren (Klinge oder Rasierer)
- Waschmittel (Rei in der Tube)
- Duschgel und Shampoo
- Reisehandtuch (am besten Microfaser)
- Nahrungsergänzungsmittel (Magnesium, Kalzium)
- Tampons, Taschentücher
- Nagelschere
Elektrische Geräte und Zubehör
- Handy / Smartphone
- Powerbank
- Ladegerät / Stecker
- Adapter
Erste Hilfe / Reiseapotheke
- Medikamente und Tabletten
- Aspirin / Schmerzmittel
- Verband und Pflaster
- Wundsalbe
Werkzeug (achte dabei auf das Gewicht)
- Luftpumpe (klein)
- Multifunktions-Tool (Leatherman) oder Taschenmesser
- Flickzeug
- Kabelbinder (kann man immer brauchen!)
- Panzertape
- Rohrzange
- Kombizange
- Schraubenzieher
- Maulschlüssel
- Draht
Sonstiges
- Trinkflasche
- Badehose
- Reisewecker
- Fahrradschloss
- Fahrradrucksack und Rucksack-Regenhülle
- Spanner / Spanngurte
- Stirnlampe
- Gepäcktasche (Ortlieb oder Vaude)
- Lenkertasche
Zusätzlich nur bei Fahrrad Trekking & Camping
Essen und Trinken
- Becher und Teller (Melamin ist optimal)
- Besteck / Taschenmesser
- Campingkocher / Gaskocher
- Korkenzieher
- Flaschenöffner
- Dosenöffner
- Wasseraufbereitung (Tabletten oder Filter)
- Essig & Öl, Gewürze
- Spülmittel (am besten biologisch abbaubar)
Schlafen
- Leichtes kompaktes Zelt
- Isomatte (aufblasbar)
- Schlafsack
- Aufblasbares Kopfkissen
Schwer beladen – was und wohin packen?
Ein richtig bepacktes Reiserad: Schweres sollte in die hinteren Packtaschen – am besten nach unten –, leichteres Gepäck kann in die Lowrider-Taschen nach vorne und alles Wichtige in die Lenkertasche.Je nach Art der Radreise variiert das Gepäck zweckbedingt recht stark. Um mit dem Rad gut voran zu kommen, ohne dass das Radeln allzu schwer fällt, heißt es: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Bei Kleidung empfiehlt es sich, auf Funktionsmaterialien zu setzen. Sie sind leichter und nehmen weniger Platz weg als herkömmliche Materialien, regulieren das Körperklima und trocknen in der Regel auch schneller, falls man auf der Reise mal nass wird oder waschen muss.
Außerdem nützlich: Expander, kleine Packsäcke für mehr Ordnung, Seilschloss zum Anschließen der Radtaschen, kleines Vorhängeschloss, Nahtdichter (für lange Reisen), Taschenmesser, Kabelbinder und Gaffatape.
Ist die Packliste erst einmal vollständig abgearbeitet, geht es ans Beladen des Rades – am besten in wasserdichte Packtaschen. Dabei ist es wichtig, dass das Rad gleichmäßig beladen wird. Ansonsten kann es leicht ins Schlingern kommen, wenn man zum Beispiel schnell einem Hindernis ausweichen muss. Schwere Sachen sollten für einen tiefen Schwerpunkt unten in den hinteren Gepäcktaschen verstaut werden.
Fährt man mit Gepäcktaschen hinten und Lowrider-Taschen vorne, sollte man möglichst eine Gewichtsverteilung von 2:1 erreichen. In die Lenkertasche gehören nur leichte Sachen, die man schnell zu Hand haben muss wie Handy, Geld und Karten. Falls man mit Zelt und Schlafsack reist, kann man diese auf den Hinterrad-Gepäckträger schnallen.
Was alles mitnehmen auf der Radreise?
Mitunter treibt aber gerade das Bedürfnis nach Sicherheit die Ausrüstung ins Uferlose. Oder man hat sich für seine Reise mehr vorgenommen als nur aus dem Sattel heraus Land und Leute zu erkunden. Mancher liebäugelt unterwegs mit einem Trekking oder macht sogar eine Bergtour zu einem Reisehöhepunkt. Aus eigener Erfahrung gut Erfüllt dann ein Teil der Ausrüstung gleich mehrere Bedürfnisse, wirkt sich das nur positiv aus. Das spart entweder Gewicht oder es bleibt zum Beispiel Platz für etwas Luxus. Auf Basis unserer Erfahrung haben wir im Folgenden eine Übersicht zusammengestellt, die Ihnen Anhaltspunkte geben will für die Ausrüstung, die unbedingt mit sollte.
Bei der Auswahl hat Mehrfachnutzen eine wichtige Rolle gespielt. Manchmal sind deshalb Produkte, die gar nicht primär fürs Radfahren gemacht sind, unter diesem Aspekt die bessere Wahl. Unsere Auflistung sollten Sie nach Ihren Bedürfnissen und Reisezielen anpassen und ergänzen. Auch wenn man einen eingesessenen Ledersattel sein Eigen nennt, ist es sehr angenehm, seinem Allerwertesten auf mehreren tausend Kilometern etwas Komfort zu gönnen.
Zur täglichen Ausrüstung gehört natürlich auch – mindestens – ein Trikot oder ähnliches. Wenn das Radshirt dezent aussieht, fällt man auch in den entlegensten Dörfern nicht als Papagei auf. Atmungsaktive Polyester Shirts sollen schnell trocknen und funktionell sein. Ob an der Donau oder am Yang Tse, die eigene Sicherheit sollte nicht zu kurz kommen. Deshalb gehört bei jeder Radreise ein geeigneter Helm auf den Kopf.
Eine Sonnenbrille gehört vielleicht nicht zu den ersten Artikeln auf der Ausrüstungsliste, mitnehmen sollte man sie aber unbedingt. Denn sie schützt die Augen vor Höhenstrahlung und gleißendem Licht, vor Zugluft und Dreck oder Tieren. Mit auswechselbaren Scheiben lässt sie sich an verschiedene Sichtverhältnisse anpassen. Mit flexiblen Bügeln übrigens auch an jeden Kopf und Helm.
Damit das permanente Gerüttel auf manchen Pisten einem nicht den letzten (Hand-) Nerv raubt, sind gut gepolsterte Handschuhe alles andere als Luxus. Ein Langarmhemd muss mit. Weniger für die Oper als vielmehr als echte Allzweckwaffe gegen Sonne, kühle Abende, stechende Mücken oder zum Beispiel für Kirchenbesichtigungen. Ein atmungsaktives Shirt sieht schick aus und ist im Zweifelsfall auch stadtfein. Die Ärmel sollten sich bei Wärme hochkrempeln und fixieren lassen und die Brusttasche sollte einen Reißverschluss haben.
Sie müssen alles schlucken, was mit muss: Die Taschen. Bewährt hat sich auf sehr vielen Reisen das Classic-Set von Ortlieb, bestehend aus zwei Back-Rollern, zwei Front-Rollern und der Lenkertasche Ultimate. Die robusten Planentaschen sind kaum zu zerstören und lassen sich notfalls mit Zahnseide und Nahtversiegler reparieren. Zusammen kommt das Set auf ordentliche 72 Liter Nutzraum. Die Wickelverschlüsse sorgen für wasser- und staubdichte Aufbewahrung der Ausrüstung. Für mehr Stauraum gibt es zusätzliche Außentaschen oder anderes Zubehör wie etwa Kartentaschen oder Flaschenhalter.
Zur Standardausrüstung gehört eine robuste, vielseitig nutzbare Jacke gegen Regen, Wind und Kälte. Sie muss Ärmel haben, die auch beim Radfahren lang genug sind. Und sie muss sehr atmungsaktiv sein, damit viel Wasserdampf optimal vom Körper entweichen kann. Die Radjacke soll sehr elastisch sein und eine abnehmbare, helmtaugliche Kapuze haben.
Checkliste für Reifenpannen
Damit man sich bei kleinen Pannen mit dem Rad auch selbst helfen kann, gehört ein Multitool und eine kompakte Luftpumpe mit auf jede Reise. Außerdem sollte man an einige Klein- und Ersatzteile zur Reparatur denken: Ersatzschläuche und Flickzeug, Kettenglieder und Kettenschloss, Ersatzspeichen sowie Brems- und Schaltzüge.
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Packliste für Fahrrad Trekking Touren
Wer sich auf längere Radreisen begibt, kann auf einen Schlafsack nicht verzichten. Weil die Transportmöglichkeiten mit dem Rad begrenzt sind, sind kleine, leichte Schlafsäcke willkommen, je nach Region mit dem entsprechenden Wärmevermögen. Wir empfehlen dir einen hochwertiger Daunenschlafsack mit sehr gutem Wärme-Gewichtsverhältnis.
Bei der Wahl der richtigen Schlafsacks geht es nicht nur um Bequemlichkeit sondern auch um Wärmevermögen, Gewicht und Packvolumen. Die „Isomatte“ ist deshalb längst ein technisch hochentwickeltes Ausrüstungsstück. Und der Trend geht zurück zur Luftmatratze. Sie soll leicht sein, klein verpackbar und ist schnell aufzublasen.
Draußen in der weiten Natur kann man nicht mit einem festen Dach über dem Kopf rechnen. Ein Zelt muss also mit. Leicht, geräumig, einfach aufzubauen und robust sollte es sein. Eine gute Belüftung kann ebenfalls nicht verkehrt sein.
Einer der bekanntesten Radnomaden ist gelernter Koch. Das hat ihm sicher bei der Zubereitung mancher Speisen geholfen. Ein Topfset System ist aber auf jeden Fall eine gute Voraussetzung für ein gelungenes Mahl unterwegs. Zwei Alutöpfe (einer beschichtet, einer unbeschichtet) zwei Schalen und zwei Isobecher bieten viele Freiheiten und lassen sich klein ineinander stapeln
Prometheus ist schuld, dass wir ohne Feuer nicht mehr leben wollen. Denn nur so können wir uns die allermeisten Gerichte zaubern. Einer, der dafür sorgt, dass das Feuer uns auch in der Wüste nicht im Stich lässt, ist ein Multi-Brennstoff-Kocher. Er verbrennt von Kerosin bis Gas so ziemlich alles Mögliche. Ein stabiler Fuß und die Sicherheitsbrennstoffflasche sorgen für die Kontrolle über das Feuer.
Im Einsatz bringt er viel Gewicht, das aber über manche Durststrecke hinweghilft. Zumindest solange der Wassersack von Ortlieb mit frischem Trinkwasser gefüllt ist. Ob 10, 4 oder 2 Liter Inhalt, dieses Utensil ist unerlässlich. Anders als mehrere Flaschen lässt er sich sogar als Kissen missbrauchen oder leer klein verpacken.
Der Combi sorgt mit doppelter Technik für eine sichere Trinkwasserversorgung selbst bei starker Belastung. Ein Keramikelement filtert Bakterien, Protozoen und andere Krankheitserreger aus dem Wasser. Ein Aktivkohlefilter sorgt für guten Geschmack und entfernt chemische Belastungen. Damit bleibt das einzige Problem eigentlich nur, überhaupt an Wasser zu gelangen. Nicht ganz leicht, sorgt er aber mit hoher Pumpleistung und vielen Adaptermöglichkeiten für den richtigen Fluss.
Die Werkstatt im Miniaturformat ist – neben dem Fahrrad selbst – das wohl wichtigste Stück in der Packliste. Ein Multitool wie das Alien 3 ersetzt unterwegs erfolgreich die Werkzeugkiste aus der Garage. Zu seinen 25 Funktionen gehören ein Kettennieter, mehrere Inbusschlüssel, Reifenheber, Messer. Für eine bessere Handhabung lässt sich das Tool teilen. Der Edelstahlkorpus mit Kunststoffschalen und aus Chrom-Vanadium-Stahl machen das Alien reisetauglich.
Last modified: 7. November 2024