Wer kennt es nicht? Ein entspannter Tag im Freien wird von einem nervigen Summen gestört, und die Mücken lassen nicht lange auf sich warten. Die gute Nachricht: Es gibt bewährte Insektenschutzmittel, die helfen, den ungeladenen Gästen vorzubeugen. Die beiden bekanntesten Wirkstoffe sind DEET und Icaridin. Doch welches der beiden Mittel ist besser für deine Bedürfnisse geeignet? In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Eigenschaften, Vor- und Nachteile der beiden Wirkstoffe.
Was ist DEET?
DEET (Diethyltoluamid) ist der Klassiker unter den Insektenschutzmitteln. Es wurde bereits in den 1940er Jahren entwickelt und ist bis heute ein effektives Mittel gegen eine Vielzahl von Insekten, darunter Mücken, Zecken und Bremsen. Es ist bekannt für seine hohe Wirksamkeit und bietet bis zu 8 Stunden Schutz vor Stichen. In letzter Zeit ist DEET jedoch in Verruf gekommen, vor allem weil es Kunststoff angreift und weil es als toxisch gilt.
DEET hat potenziell neurotoxische Eigenschaften, weswegen es gelegentlich als Nervengift bezeichnet wird.
Wie wirkt DEET auf das Nervensystem?
- Neurotoxische Bedenken: In hohen Konzentrationen oder bei wiederholter Anwendung über längere Zeiträume gibt es Hinweise darauf, dass DEET neurotoxische Wirkungen haben könnte. In einigen Tierstudien zeigte DEET Effekte auf das zentrale Nervensystem, die Krämpfe oder Verhaltensänderungen verursachten.
- Bei Mensch und Tier: Bei Menschen sind nur sehr wenige Fälle von schweren neurologischen Problemen durch DEET dokumentiert, meist in Verbindung mit unsachgemäßer Anwendung (z. B. sehr hohe Konzentrationen oder Einnahme). In den meisten Fällen traten diese Probleme bei Kleinkindern oder empfindlichen Personen auf, bei denen DEET großflächig und über einen langen Zeitraum aufgetragen wurde.
Vorteile von DEET:
- Sehr effektiv gegen eine breite Palette von Insekten
- Lang anhaltender Schutz, auch in tropischen Regionen
- Gut erprobt und in vielen Studien ausgiebig getestet
Nachteile von DEET:
- Kann bei empfindlicher Haut Reizungen verursachen
- Hat einen charakteristischen Geruch, den manche Menschen als unangenehm empfinden
- Greift Kunststoffe an, z. B. Kleidung, Uhren oder Sonnenbrillenrahmen
- Ist in größeren Mengen toxisch
Was ist Icaridin?
Icaridin, auch als Saltidin bekannt, ist ein relativ neuer Wirkstoff, der in den 1980er Jahren als weniger gesundheitsgefährliche Alternative zu DEET entwickelt wurde. Es ist eine Alternative zu DEET und wird oft als hautfreundlicher und geruchsneutraler bezeichnet. Icaridin bietet ähnlichen Schutz wie DEET und ist besonders effektiv gegen Mücken und Zecken.
Verträglichkeit: Ein wesentlicher Vorteil von Icaridin ist seine bessere Hautverträglichkeit und die geringere Wahrscheinlichkeit, Kunststoffe oder Textilien zu schädigen, was in tropischen Regionen, wo Menschen oft leichtere und synthetische Materialien tragen, ein Pluspunkt ist. Auch bei längerem Aufenthalt in den Tropen ist Icaridin hautfreundlicher und weniger reizend.
Vorteile von Icaridin:
- Weniger hautreizend als DEET, daher besser geeignet für empfindliche Haut
- Neutraler Geruch, was für viele Nutzer angenehmer ist
- Greift keine Kunststoffe oder Kleidung an
- Ähnlich effektive Wirkung wie DEET
- Keine Gewöhnungseffekte wie bei DEET
Nachteile von Icaridin:
- Der Schutz ist nicht immer so langanhaltend wie bei DEET
- In extremen Situationen kann die Wirksamkeit etwas schwächer ausfallen
Hier eine Tabelle, die den Vergleich zwischen DEET und Icaridin darstellt:
| Kriterium | Icaridin | DEET |
|---|---|---|
| Wirksamkeit gegen Insekten | Hoch, vergleichbar mit DEET | Sehr hoch, besonders bei hoher Konzentration |
| Hautverträglichkeit | Sehr gut, weniger Hautreizungen | Kann Hautirritationen verursachen, insbesondere bei empfindlicher Haut |
| Geruch | Nahezu geruchlos, angenehm | Oft als unangenehm empfunden, chemischer Geruch |
| Schutzdauer | 6-10 Stunden (je nach Konzentration) | 6-10 Stunden (je nach Konzentration) |
| Materialverträglichkeit | Greift keine Kunststoffe oder Textilien an | Kann Kunststoffe, Gummi und synthetische Materialien schädigen |
| Sicherheit für Kinder | Geeignet für Kinder ab 2 Jahren | Empfohlen für Kinder ab 2 Monaten, jedoch umstritten aufgrund möglicher Nebenwirkungen |
| Umweltverträglichkeit | Biologisch abbaubar, weniger toxisch | Nicht biologisch abbaubar, schädlich für die Umwelt in großen Mengen |
| Neurotoxische Risiken | Keine bekannten neurotoxischen Risiken | Potenzielle neurotoxische Wirkungen bei langfristiger Anwendung oder hoher Konzentration |
| Anwendung in Tropen | Sehr wirksam, auch in tropischen Gebieten | Sehr wirksam, insbesondere bei hohen Konzentrationen |
| Verfärbungen auf Kleidung | Keine Verfärbungen, hinterlässt keine Rückstände | Kann Kleidung verfärben oder beschädigen |
| Preis/Leistung | Preiswert und effektiv | Ähnlich preiswert, aber ggf. höhere Konzentration notwendig |
| Langzeitwirkung auf Mücken | Keine Gewöhnungseffekte beobachtet | In einigen Studien haben Mücken Gewöhnung gezeigt |
Forschung zur DEET-Resistenz:
- In einigen Studien, insbesondere mit der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), wurde festgestellt, dass Mücken nach wiederholtem Kontakt mit DEET weniger stark auf das Insektenschutzmittel reagierten.
- Eine Studie aus dem Jahr 2013 zeigte, dass Mücken nach dem ersten Kontakt mit DEET empfindlich reagierten, bei wiederholtem Kontakt aber weniger stark auf das Mittel reagierten.
- Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass diese Resistenz weit verbreitet oder dauerhaft ist.
Quellen und Nachweise:
- National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH)
Zusammenfassung von Gesundheitsstudien über DEET.
NIOSH – DEET - Environmental Protection Agency (EPA)
Die EPA hat DEET als sicher und wirksam bewertet.
EPA – DEET - World Health Organization (WHO)
Informationen über DEET und andere Repellentien.
WHO – Vector-borne diseases
Autor
Last modified: 14. Oktober 2024
