Was ist PFC?
PFC: Was ist das und warum ist es so problematisch?
Bei PFC handelt es sich um sogenannte perfluorierte und polyfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC). Diese chemischen Verbindungen sind extrem stabil – sie werden in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut. Diese Stoffe kommen in der Natur nicht vor; sie werden allerdings schon seit mehr als 50 Jahren von Menschen hergestellt.
Bedenklich ist das PFC deshalb, weil man es in Verdacht hat, bei Tieren und Menschen zu Störungen der Fruchtbarkeit, Schilddrüsenerkrankungen und Immunstörungen zu führen. Über die Haut kann PFC zwar nicht aufgenommen werden, bei der Ausrüstung von Outdoorbekleidung mit PFC kann es jedoch in die Luft, die Nahrung und ins Trinkwasser gelangen.
So wurde PFC bereits auf der ganzen Welt, vom arktischen Eis bis in die Tiefsee, nachgewiesen. Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace nahm dies zum Anlass, Outdoor-Hersteller wegen der Verwendung von PFC zur Imprägnierung aufs Schärfste zu kritisieren.
(Quelle: Spiegel Online, „Belastete Outdoorkleidung“, 29.10.2012).
PFC sind in vielen Produkten von der Küche (Bei der Beschichtung einer Pfanne zum Kochen oder Keramik z.B.), über Bodenbelag bis hin zur PVC-Kleidung (Polyvinylchlorid) Verwendung. Geschätzt wird diese Art von Kunststoff wegen der fett-, wasser- und schmutzabweisenden Beschichtungen. Daher eben auch bei Berufsbekleidung und Outdoorbekleidung, vor allem wenn Sie stark gegen Witterung ausgerichtet sein soll. Das können beispielsweise ein Regenbekleidung, Regenmantel, Kapuze, Gummistiefel, Regenjacke aber auch Accessoires sein.
Ist PFC gefährlich?
PFC oder PVC sind zumindest bedenklich für die Umwelt. Die feste Bindung zwischen Kohlenstoff und Fluor sind nur mit großem Aufwand löslich und verbleiben daher sehr lange in der Umwelt. Im Körper können diese sogar krebserregend wirken. Meist nimmt man dieses mit der Nahrung auf. Dieses Material wird oft verwendet bei Kochgeschirr und Pfannen wenn diese beschichtet sind. Beschichtete Pfannen oder eine Bratpfanne aus Teflon bzw. Antihaft kann beim Braten unter hohen Temperaturen den Stoff auf die Speisen abgeben und man nimmt Ihn im Körper auf.
Dennoch sollte man das Augenmerk nicht nur auf dessen Eigenschaft bei einer Pfanne, Küche und Lebensmittel verkürzen. Auch ein Mantel ist nicht gerade gesundheitsfördernd beim Tragen wenn er belastet ist. PFC und PFOA werden in der Textilindustrie als Wetterschutz, aber auch als Weichmacher eingesetzt. Günstig erhältlich sind diese oftmals auch noch. PVC-frei und kein PFOA und PFC wäre daher sehr wünschenswert denn umweltfreundlich sind diese leider nicht und es schadet dem menschlichen Körper.Auch gibt es mittlerweile Alternativen zu beschichtetem Kochgeschirr, PFC-Kleidung und Varianten, die weichmacherfrei sind.
Ist PFC Bekleidung gefährlich?
Großer Druck von Medien und NGO`s
Die Einschläge kommen in immer kürzeren Abständen auf die Branche zu. Stiftung Warentest, Marktcheck, Ökotest, Greenpeace und etliche mehr. Für die Medien ist es ein gefundenes Fressen: „Wie gefährlich sind Outdoor-Jacken?“, heißt es plötzlich. Man kann das Thema PFC (perfluorierte Chemikalien) noch ein Weilchen klein reden oder hat die Hoffnung, dass sich das Gros der Kunden von solchen Themen nicht beirren lässt. Sicherlich kann man auch funktionell dagegen argumentieren. Lösen lässt sich das Problem nur durch Handeln bei der Herstellung.
Outdoor Kleidung mit PFC-freier Imprägnierung – Rucksäcke und Hosen ohne Schadstoffe
Problem 1: PFCs
Greenpeace hat Recht. PFCs gehören zur Gruppe der PBTs. Das Kürzel steht für Persitenz (die Produkte bleiben unverändert und bauen sich nicht durch chemische, biologische oder physikalische Prozesse ab), Bioakkumulation (sie reichern sich in Organismen durch Aufnahme oder der Nahrungskette an) und Toxizität (sie sind giftig). Das bestreitet niemand. Dazu gibt es seit Jahren immer strengere rechtliche Rahmen, in denen PFCs überhaupt noch eingesetzt werden dürfen. Das zeigt: Man weiß zu wenig über PFCs, aber je mehr man erfährt, desto stärker greift der Gesetzgeber ein. Reinigungen dürfen PFC zur Imprägnierung schon nicht mehr benutzen – auch keine sogenannten C6-Lösungen. Außerdem wird gefordert, das Verkaufen transparent zu gestalten damit man in der Artikelbezeichnung gleich weitere Informationen zu den Stoffen bekommt.
Problem 2: Best Available Technology
PFCs werden als die gegenwärtig „beste verfügbare Technologie“ bezeichnet, wenn es um das Thema Oberflächenimprägnierung von Textilien für Damen und Herren geht. Damit macht man es sich natürlich leicht. Interessant sind dabei mehrere Beobachtungen:
- Auch wenn sie so gut sein sollen, müssen Produkte mit PFC-Ausrüstungen, wenn man die abweisende Wirkung erhalten will, nach mehreren Wäschen nachimprägniert werden. Doch was passiert mit den PFCs beim Waschen? Sie gehen ins Wasser und in die Umwelt.
- Auch die „beste verfügbare Technologie“ wird durch diesen Zusatz nicht weniger umweltfeindlich.
- Wer entscheidet, dass es die beste Technologie ist?
Warum setzt Bluesign über 800 Chemikalien auf den Index, drückt aber bei PFCs beide Augen zu? Und warum argumentierte Bluesign-CEO Peter Waeber auf den „Performance Days“ zum Thema PFCs 2012 pro PFCs, wo es doch sein Interesse sein müsste, diese Chemie – wie alle anderen gefährlichen Chemikalien auch – aus den Produktionsprozessen herauszuhalten? PFC-Kritiker fragen sich, von welchen wirtschaftlichen Interessen Bluesign beim Thema PFC geleitet wird.
Problem 3: Gibt es gute PFCs?
Wenn PFCs zur Gruppe der PBT- Chemikalien gehört, kann es de facto keine guten PFCs geben. Der einzige Unterschied zwischen C8, C6, C4 oder Derivaten ist, dass man über manche Chemikalien mehr Informationen hat und besser Bescheid weiß als über andere, was sie an Unheil anrichten können. Wenn man es von anderen nicht weiß, heißt es nicht, dass sie harmlos sind. Bei C6 wird gerne argumentiert, dass dessen PFHxA-Variante weniger bio-akkumulativ für den Menschen sei. Weniger heißt hier lediglich, dass es länger dauert, bis es sich anreichert – aber es reichert sich an und lässt sich auch nicht abbauen, weiß der Chemiker und CEO von Nikwax, Nick Braun. Gleichzeitig hat die C6-Chemikalie andere Varianten, wie PFHxS, die wiederum schädlich für den Menschen sind. Braun stellt jedenfalls fest: „Zu behaupten, dass C6 sicher sei, ist nichts als eine Lüge.“
Problem 4: Die Null-Lösung
Die Greenpeace-Studien der letzten beiden Jahre haben eines gezeigt, was aber kaum zu Diskussionen geführt hat: Selbst Jacken von Marken, die bewusst auf PFC-freie Lösungen setzen und weder bei der Membran, Beschichtung noch der Ausrüstung PFC-Technologie nutzen, sind von PFC-Belastungen betroffen. Das Schlüsselwort heißt „Kontamination“ in den Produktionsstätten. Das Problem ist so groß, dass Firmen wie Fjällräven, die PFC-frei Jacken herstellen wollen, zusammen mit ihren Partnern Produktionsstraßen bauen, die hermetisch abgeriegelt sind gegen äußere Einflüsse und in denen nur PFC-freie Materialien laufen dürfen. Ob eine solche kontaminationsfreie Produktion haltbar ist, muss die Zukunft zeigen. Gegenwärtig kann man davon ausgehen, dass die Menschheit die Kontrolle über PFCs verloren hat.
Dennoch – oder gerade deshalb – ist Null-PFC, also der Verzicht auf PFC- Chemikalien, die einzig Möglichkeit, das Problem in den Griff zu bekommen. Das Gute: Es gibt PFC-freie Alternativen – sowohl bei der industriellen Ausrüstung als auch bei der Nachimprägnierung der Textilien durch den Verbraucher. Ebenfalls kann man mittlerweile auch getrost auf PVC-frei zurückgreifen.
Alternativen zu PfC
Nicht nur ankündigen: Outdoor-Bekleidung PFC-frei ist möglich. Die Natur wird es danken und man sollte nicht am falschen Ende sparen. Bei Renner XXL im Onlineshop gibt es schon eine große Auswahl davon, auch verschiedene Farben.
Alternative 1: Bionic Finish
„Bionic Finish Eco“ kommt vom Deutschen Unternehmen Rudolf GmbH und wird als „Möglichkeit der textilen Hydrophobierung mit zukunftsweisenden Eigenschaften“ dargestellt. Das Unternehmen, das mit „Ruco-Guard“ und „Rucostar- Gamme“ auch C6-Lösungen im Sortiment führt, bezeichnet das „Bionic Finish Eco“ der „Ruco Dry Eco“-Linie als „weitere Entwicklungsstufe mit sehr guter, nachhaltiger und permanenter Wasserabweisung,“ die „nicht auf Substanzen basiert, die perfluorierte Gruppen enthalten“.
„Bionic Finish Eco“ basiert auf hochverzweigten Polymeren, sogenannte Dendrimeren mit einer möglichst hohen Dichte von hydrophoben Elementen, ist ein Ergebnis der Bionik-Forschung und wurde am Deutschen Wollforschungsinstitut der Rheinisch-Westfälischen TH Aachen, einem auf textile Materialforschung und Oberflächenveredlung ausgerichteten Forschungsinstitut, geprüft. „Bionic Finish Eco“ wird u.a. von Sympatex bei Laminaten und von Elkline bei Softshells genutzt.
Laut Hersteller bietet „Bionic Finish Eco“ eine sehr gute Wasserabweisung und geringe Schmutzabweisung, Sie behindere nicht die Atmungsaktivität des Textils und sei wasch- sowie wetterbeständig. In vergleichenden Spraytests nach ISO 4920 und ISO 6330 6A sowie vergleichenden Oil-Repellency-Versuchen nach ISO 14419 sowie ISO 6330 6A hat „Bionic Finish Eco“ bei der Wasserabweisung gegenüber C8- und C6- Ausrüstungen identisch abgeschnitten. Bei der Abweisung von Ölen und Fetten liegt die C8-Ausrüstung knapp vor der C6-Ausrüstung. „Bionic Finish Eco“ C-Null hat keine Öl-Abweisung.
Alternative 2: Ecorepel
Eine andere Schweizer Alternative ist „Ecorepel“ von Schoeller Technologies. Auch „Ecorepel“ wird als „die ökologische Art der Wasserabweisung“ deklariert und ist ebenfalls ein Ergebnis von Bionik. Allerdings basiert „Ecorepel“ auf langen Parafinketten, die sich wie ein „sehr dünner Film spiralförmig um die einzelnen Fasern, Filamente oder Garne legen“. Die Parafinketten bestehen aus CH3-Gruppen, die flächendeckend angeordnet sind und die Oberflächenspannung herabsetzen, so dass Wassertropfen oder wässriger Schmutz von der Oberfläche abperlt.
„Ecorepel“ kann wasserabweisend nach dem Raintest AATCC Test Methode 35-2006 optimiert werden. Es ist schmutzabweisend, aber auch hier sind ölige oder fettige Flüssigkeiten ein Problem. Schoeller bietet hierfür die NanoSphere-Ausrüstung als Alternative an. „Ecorepel“ ist gemäß OECD 302 B gut biologisch abbaubar, also zwischen 80-100 %. Es ist waschbeständig mit mindestens 30 Wäschen bei 40°C. Die Funktion wird dazu im Trockner reaktiviert, aber auch Leinentrocknung ist problemlos möglich. Natürlich ist „Ecorepel“ zu 100 % frei von Fluorcarbon, es beeinträchtigt nicht die Atmungsaktivität des Stoffes, und die Abriebfestigkeit wird mit „hoher Beständigkeit“ beziffert.„Ecorepel“ ist universell und kann auf allen Schoeller-Stoffen angebracht werden, ebenso wie auf vielen anderen Fasern und Mischungen.
Mehr über Schöller Ecorepel hier im Video
Alternative 3: Purtex WR
Die jüngste Entwicklung einer PFC- freien Ausrüstung kommt von Freudenberg New Technologies und heißt „Purtex WR“. Die Emulsion besteht ausschließlich aus Polyurethan. Laut Freudenberg enthält sie „keinerlei kritische Substanzen und erfüllt so die internationalen Vorgaben bezüglich Umwelt, Gesundheit und Sicherheit.“ „Purtex WR“ sei dabei wasserbasiert und vollständig lösungsmittelfrei. Es werden keine APEO, keine perfluorierte Tenside, keine zinnorganische Ver-bindungen, keine Weichmacher (Phthalate), keine toxischen Isocyanate, keine Schwermetalle sowie kein Formaldehyd eingesetzt.
„Puretex WR“ macht Textilien „dauerhaft wasserabweisend, widerstandsfähig und abriebfest“ und „erhöht die Lebensdauer selbst bei extremer Beanspruchung und häufigen Wäschen“, so der Hersteller. Freudenberg sagt sogar: „Folgeimprägnierungen sind ebenso überflüssig wie Reaktivieren durch Wärme.“ Ein weiterer Vorteil: „Purtex WR“ könne ohne Rüstzeiten und absolut sicher auf allen gängigen Nassveredlungsanlagen verarbeitet werden. Für 2014 kommt „Purtex“ im Bereich Outdoor exklusiv bei Maier Sports zum Einsatz.
Nachimprägnieren ist bedenklich
So dauerhaft wasserabweisend PFCs angeblich sind, sie waschen doch, wie bereits erwähnt, aus den Textilien raus, so dass diese regelmäßig nachimprägniert werden müssen. Imprägnierungen auf C8- oder C6- Chemie nutzen PFCs in extrem flüchtiger Form. Egal ob Tauchbad, Waschmaschinenlösung oder Spray, PFCs kontaminieren die persönliche Umgebung im Haus, werden eingeatmet oder kommen ins Abwasser. Nikwax, Vorreiter bei PFC-freien Imprägnierungen, kategorisiert „alle fluorkarbonhaltigen Imprägniermittel für die Anwendung zu Hause als potenziell gefährlich“. Dagegen würden Nikwax- Produkte, wie die Imprägnierung „Nikwax TX.Direct“, auf Wasserbasis mit Wachsen bzw. Silikonen, die biologisch abbaubar seien.
Hinsichtlich der C6-Argumentation sieht Nikwax „keinen Unterschied in der Gefährlichkeit gegenüber C8. C6 sei nicht sicherer, es gäbe lediglich weniger Studien, die ihre Auswirkung untersuchten“, so Nick Brown, CEO von Nikwax, der in dem Zusammenhang von „einem Märchen“ spricht.
Auch hinsichtlich der Performance sieht Brown keinen Bedarf für PFC. Aus seiner Sicht werde hier der Kunde bewusst falsch informiert. In der wasserabweisenden Ausrüstung sind PFC-freie Alternativen nicht schlechter als Mittel auf PFC-Basis, das hätten diverse unabhängige Test bestätigt. Lediglich bei der Ölabweisung (Oleophob-Technologie) sieht er Nachteile bei PFC-freien Produkten, aber das wäre für Outdoor nicht notwendig. „Ich habe es noch nie Öl regnen gesehen“, stellt Brown provozierend fest. Daher braucht man auch keinen PVC Regenmantel. Er vermutet klare Wirtschaftsinteressen beim Thema PFC. „Es gibt einige mächtige Spieler, die viel zu verlieren haben“, so Brown, und kommt sich vor wie in einem „David-Goliath“-Verhältnis.
PFC-frei ist möglich, man muss es nur tun
In der gegenwärtigen Diskussion kommunizieren viele Firmen einen mittelfristigen Ausstieg aus PFC. Meist sind Termine um 2018 bis 2020 im Gespräch. Dazu halten sich die Firmen bedeckt, was Perfluorcarbone in Membranen betrifft. Angesichts dreier europäischer PFC-freie Ausrüstungsalternativen – Bionic Finish Eco, Ecorepel, Purtex – ist es verwunderlich, dass man von „fehlenden funktionellen Alternativen“ spricht.Dass manche Firmen anders denken und handeln, zeigen vereinzelte Beispiele. Marktführer bei der Umsetzung PFC-freier Lösungen ist wieder einmal Klättermusen. Bereits 2004 fingen die Schweden an, nach PFC- freien Lösungen zu suchen – zu einer Zeit, als das Thema noch belächelt wurde und Alternativen rar. Seit 2008 sind alle Klättermusen-Produkte PFOA frei. Auch Fjällräven ist schon weit fortgeschritten auf dem Weg zu einem Perfluor-freien Sortiment und bleibt dabei hochwertig.
Vor allem im norwegischen Markt wird schnelle Bewegung in die Diskussion kommen. Norwegen verbietet zum 1. Juni 2014 als weltweit erstes Land PFOA in Konsumgütern. Toray hat bereits reagiert: „Wir sind bereits mit einer skandinavischen Brand einen Schritt weiter und konnten PFC- freie DWR auf einer Windshell-Jacke in der Bulkproduktion realisieren“, so Meiler. Man geht davon aus, dass im Zuge der Umsetzung des Gesetzes auch verstärkt PTFE-Membranen von unabhängigen Instituten getestet werden.
Die USA im Rückstand
Deutlich rückständiger zeigt sich der amerikanische Markt. Dieser setzt weiter voll auf PFC6-Chemie. Die US-OIA (Outdoor Industry Association) hat sogar seinen Mitgliedern untersagt, mit Greenpeace zu sprechen. Insider wollen wissen, der Verband sei regelrecht wütend geworden, als die EOG sich zu einem Treffen mit Greenpeace bereit fand.
Branchen-Insider sehen die Notwendigkeit für eine stärkere Diskussion zum Thema 100 % wasserdicht. Dass eine Jacke erst dann als taugliche Funktionsjacke gilt, wenn sie absolut wasserdicht ist, halten viele für wirtschaftlich gesteuert. Stark wasserabweisende, PFC-freie Alternativen wie Fjällrävens G-1000 oder Stotz Eta-Proof sind in anderen Ländern stärker als Funktionsjacken akzeptiert als in Deutschland. Dazu kommen aus England verstärkt technische Alternativen, die auf Kapillareffekte für Wasserrückhalt setzen, Rabs Vapour-Rise von Rab mit Pertex ist dafür ebenso ein Beispiel wie Páramo mit der Nikwax-Analogy-Technologie.
Neues aus dem Hause Maier Sports
PFC-FREIE AUSRÜSTUNG Durch die ambitionierten Zielsetzungen im Rahmen unserer Mission Clean Function sind wir zu einem Pionier im Bereich der PFC-freien Imprägnierungen geworden. Mit der neuen Kollektion kommt die nächste Generation dieser Technologie mit optimierten Leistungswerten bezüglich Abperl-Eff ekt und Waschbeständigkeit zum Einsatz. Hier befi nden wir uns mit den Werten PFC-haltiger Imprägnierungen auf Augenhöhe. Bei Fetten, Ölen und Schmutz ist das noch nicht in gleichem Maße gelungen. Doch dafür ist unsere PFC-freie Imprägnierung biologisch abbaubar, schützt unsere Gesundheit und die Umwelt. Weitere Vorteile sind die hohe Waschbeständigkeit sowie die Reaktivierung des Abperl-Eff ekts durch Wärmeeinwirkung*. Darüber hinaus ist unsere PFC-freie Imprägnierung äußerst abriebfest, weshalb sie einen lang anhaltenden Schutz bietet. Argumente, die im Verkauf überzeugen.
Wolfskin und Schöffel ziehen nach:
Laut eigenen Angaben liegt die Produktion von Jack Wolfskin Bekleidung mit PFC freier Kleidung bei rund 90% (Jahr 2017). Das Ziel soll 100% bis 2020 sein. Auch Schöffel will bis 2020 100% seiner Jacken und Hosen absolut frei von PFC-Chemikalien (100% fluorcarbon free) herstellen.
Pinewood goes green
Auch Pinewood hat die Zeichen der Zeit erkannt und kann nach vielen Jahren der Investitionen in den Umweltschutz nun eine neue Generation funktioneller Bekleidung präsentieren.
Die intensiven Bemühungen von Pinewood haben sich gelohnt. Ab Frühjahr des Jahres 2017 sind nun schädliche polyfluorierte Chemikalien, eben PFC, aus der Kleidung verbannt. Anstelle des umwelt- und gesundheitsgefährdenden Stoffes rückt nun eine Alternative, die völlig frei von PFC und zudem noch biologisch abbaubar ist: BIONIC FINISH ECO PLUS.
Diese neue Beschichtung verspricht Funktion und Umweltschutz. Weitere Informationen findet Ihr bei Pinewood.
Ist PFC frei möglich? Das sagen die wichtigsten Outdoor-Hersteller:
BSI
…Nach jüngsten wissenschaftlichen Untersuchungen kann man eine Verbindung zwischen der FTOH-Konzentration in der Luft und dem Nachweis von PFOA im menschlichen Organismus ziehen. Dieser Zusammenhang unterstreicht einmal mehr den Handlungsbedarf auf allen Ebenen. Gleichzeitig möchten wir aber auch darauf hinweisen, dass trotz dieser neuen Erkenntnisse die Produkte für den Verbraucher sicher sind.
Der überwiegende Teil der FTOH-Ausdünstungen entsteht vermutlich bereits vor dem Verkauf der Jacken und stellt damit vielmehr ein Umweltproblem dar. Genaue toxikologische Forschungsergebnisse über die Auswirkungen von FTOH-Belastungen auf den Menschen existieren im Übrigen bislang leider nicht.
Hier besteht von wissenschaftlicher Seite ein dringender Nachholbedarf. Im Interesse von Mensch und Umwelt würden wir es daher sehr begrüßen, wenn auch von politischer Ebene Forschungen auf diesem Gebiet entscheidend vorangetrieben werden würden…
SALEWA
Salewa ist dabei, von C8- auf C6- Chemie bei der Verwendung der wasserabweisenden DWR-Ausrüstung (durable water repellency) umzustellen, was aber nicht als definitive Lösung der Problematik angesehen werden kann… Für die Sommerkollektion 2015, welche derzeit entwickelt wird, rechnen wir damit, dass Salewa ca. 20 % der verwendeten Textilien mit DWR in unserer Bekleidungslinie ohne PFC-Ausrüstung anbieten kann.
Ziel für die darauffolgenden Kollektionen ist die Verwendung dieser umwelt-freundlicheren Lösungen in unserer Bekleidungskollektion auf einen Anteil von ca. 50-60 % zu erhöhen. Generell arbeitet Salewa in einem laufenden Prozess daran, umweltfreundlichere und nachhaltigere Lösungen einzusetzen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Partnern wie Gore-Tex oder Bluesign und Lieferanten, die wir in der Weiterentwicklung und Umsetzung unterstützen…
VAUDE
…Vaude hat sich bereits vor Jahren für den konsequenten PFC-Ausstieg entschieden. Seit 2010 verarbeitet Vaude ausschließlich PTFE-freie Membrane…Die größere Herausforderung bezüglich PFC liegt jedoch bei der wasser-, öl- und schmutzabweisenden Ausrüstung von Materialien, der sogenannten DWR „durable water repellency“.
Ohne diese Ausrüstung lassen die Produkte Wasser und Schmutz nicht einfach „abperlen“, sondern saugen sich an der Oberfläche beispielsweise mit Regenwasser voll… Viele der derzeit für die Herstellung verfügbaren DWR können u.U. dazu führen, dass Rückstände von PFC in sehr geringen Mengen als Spurenverunreinigung im fertigen Produkt auftreten können… Ab 2014 wird Vaude-Bekleidung zu 100 % ohne PFOA hergestellt….
Vaude nutzt die C6-DWR ausschließlich als Zwischenschritt („Brückentechnologie“) zum kompletten Ausstieg aus PFC. Wir arbeiten mit Hochdruck und in enger Abstimmung mit unseren Lieferanten und den Herstellern der Textilchemikalien daran, komplett aus der PFC-Technologie auszusteigen. Die größte Herausforderung besteht darin, Produkte ohne PFC, aber mit der Funktionalität, die am Markt gefordert wird, herzustellen. Unser Ziel ist, spätestens bis 2020 alle Vaude-Produkte PFC-frei herzustellen.
JACK WOLFSKIN
…Wir haben uns als erstes Outdoor-Unternehmen mit einem konkreten Fahrplan bis 2020 dazu bekannt, aus der Fluorchemie auszusteigen, Schadstoffe aus der Lieferkette zu verbannen und Transparenz über die Lieferanten herzustellen… Wir haben als ersten Schritt zum Sommer 2014 PFOA aus der Produktion verbannt. Dazu substituieren wir ab Winter 2014 PFC-haltige Ausrüstungen sukzessive in der Kollektion.
Dass Greenpeace in den getesteten Jacken PFCs gefunden hat, überrascht uns nicht, da beide Modelle aller Voraussicht nach Anfang 2013 produziert worden sind. Da wir keine Kontrolle über die Verweildauer unserer Produkte im Handel haben, wird es in der Übergangszeit noch einige Zeit so sein, dass Produkte mit PFOA im Handel verfügbar sind…
SCHÖFFEL
…Auch wenn die Testergebnisse auf den ersten Blick nicht zufriedenstellend sein können, unterstützt der Outdoor- und Skibekleidungshersteller die Beschäftigung mit diesem sensiblen Thema. „Unser langfristiges Ziel ist und bleibt es, vollständig auf CO umzusteigen“, sagt Peter Schöffel, Geschäftsführender Gesellschafter der Schöffel Sportbekleidung GmbH in Schwabmünchen.
„Daher arbeiten wir bereits seit geraumer Zeit mit unseren Stofflieferanten an Lösungen und konnten mit der Sommerkollektion 2014 bei der Ausrüstung der Funktionsbekleidung den vollständigen Umstieg von C8 auf C6 vollziehen.“ …Die aktuell im Modell „Keaton“ nachgewiesenen Stoffe stellen keine Überraschung dar. „Sie stammt aus der Wintersaison 2012, also aus dem letztjährigen Winter“, erklärt Klaus Guide, Leiter der Materialwirtschaft, „zum Zeitpunkt der Produktion war der Ausstieg aus C8 noch nicht abgeschlossen.“
Anmerkung von RennerXXL
Folgende weitere Outdoor Marken stellen ihre Bekleidung inzwischen vollkommen PFC frei her:
- Gonso (Fahrradbekleidung)
- Maier Sports (XXL Übergrößen Kleidung)
- Regatta (teilweise)
- Pro-X Elements (Regenbekleidung)
Quellen und Nachweise:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Fluorkohlenwasserstoffe
- https://www.wired.com/2016/09/pfc-free-outdoors-gear/
- https://www.greenpeace.org/international/en/news/Blogs/makingwaves/detox-outdoors/blog/54178/
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Last modified: 2. November 2023
vielleicht sollte man auch einmal darauf aufmerksam machen, dass die großen Hersteller wie Jack Wolfskin, Marmot oder auch Patagonia extrem belastete PFC Bekleidung nach wie vor verkauft. Auch die Werte von PFOA und FTOH sind deutlich erhöht und sehr gesundheits schädlich.
Mehr dazu hier:
https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/20121026_10-Fragen-zu-PFC-in-Outdoor-Kleidung.pdf
Alle reden immer vom Imprägnieren. Alles gut und schön aber ich will nun wirklich nicht die Jacken meiner Kinder mit fluorhaltigen Imprägnierungen bearbeiten . Habe mich jetzt mal im Internet umgeschaut und ich bin auf Impregno gestoßen. Es ist eine fluorfreie Imprägnierung und sie sind noch recht neu auf dem Markt. Ich habe es bei meiner Jacke ausprobiert und ich war vom Ergebniss erstaunt. Selbst nach mehrmaligem Waschen ist die Imprägnierung noch erhalten. Also, einfach mal selber ausprobieren und dabei noch was Gutes für die Umwelt tun.
mich würde interessieren, ob pfc freie ausrüstung auch den selben wetterschutz bietet, also ohne dass man ständig nachimpräegnieren muss, wie es zb vaude oder maier sports berichten… und mich würde auch interessieren was zur zeit besser ist, ecorepel oder bionic finish?
da wir regelmäßig Fragen zum Thema PFC-Freie Outdoorbekleidung bekommen, hier die häufigsten Fragen und Antworten (FAQ)
F: Was ist der Vorteil an pfc freier Outdoor Kleidung?
An: PFC freie Textilien enthalten im Gegensatz zu den nicht-freien den gefährlichen Stoff Perfluoroctansäure (PFOA) und natürlich PFC. Beide Substanzen stehen im Verdacht Krebs erregend zu sein. Außerdem schädigen sie und belasten die Umwelt.
F: Welche Hersteller verwenden bereits PFC freie Bekleidung?
A: bisher setzen sich VAUDE und Maier Sports am meisten dafür ein, und haben auch bisher die meisten Hosen und Jacken auf den Markt gebracht.
Ich persönlich habe auch richtig gute Erfahrungen mit Impregno wash gemacht, ist schadstofffrei und das Ergebnis ist unglaublich gut
Könnt ihr mir sagen, ob Jacken und Outdoorbekleidung von Jack Wolfskin inzwischen pfc freie Klammotten hat?
Auch würde ich gerne wissen, ob es Tests gibt (zb Stiftung Warentest) wo man sieht, welche Bekleidung wirklich in ordnung ist
Liebe Klingone,
ja, schau:
https://www.jack-wolfskin.de/outdoor/#pmax=250&prefn1=refinementMaterial&pmin=8&sz=24&start=24&prefv1=PFC-frei&ll=false
lg 🙂
nein! Wolfskin hat definitiv keine pvc freie outdoorbekleidung… sollte man hier zumindest erwähnen.
Eta Proof ist NICHT PFC frei. Sehr wahrscheinlich auch nicht Ventile. Beide setzen auf DWR. das PFC haltig ist.
Eta Proff hat einen BioBaumwollstoff herausgebracht der auch imprigniert ist aber bewusst auf PFC verzichted. Das wars aber auch schon.
Maier Sports stellt inzwischen fast alle Hosen und Jacken PFC-frei mit Bionic Finish her. Aber auch Aldi und Co. ziehen nach und hat sogar einige PFC-freie Teile im Programm
Aktuelle Diskussion in der Presse, Stand November 2017:
… „Fluorkohlenwasserstoffe sind der neue Staatsfeind Nummer eins der Umwelt. Die Substanzen, die in vielen gängigen Haushaltsartikeln zu finden sind (siehe Stichworte wie „Antihaftmittel“ oder „schmutzabweisend“), waren in den letzten Jahren Gegenstand mehrerer belastender Enthüllungen.
Studien haben ergeben, dass die Belastung mit den Chemikalien Krankeiten wie Hodenkrebs, Nierenkrebs, Fettleibigkeit auslösen. Die Folgen der PFC-Bioakkumulation sind so gravierend, dass über 150 Wissenschaftler die Erklärung von Madrid unterzeichnet haben, um ihre Besorgnis über die weitere Produktion und Freisetzung von PFC zum Ausdruck zu bringen.
PFCs werden auch in dauerhaft wasserabweisenden Materialien verwendet, um Feuchtigkeit auf vielen Outdoor-Ausrüstungsgegenständen wie Jacken, Hosen, Schlafsäcken und Zelten abzuweisen.
Viele Bekleidungshersteller wie Adidas und H&M haben sich verpflichtet, keine PFCs mehr einzusetzen. Im Outdoor-Bereich haben die Hersteller von Ausrüstung nur langsam das Gleiche getan. Während viele – wie z. B. Patagonia – versprechen, die Verwendung von PFCs zu einem späteren Zeitpunkt auslaufen zu lassen, behaupten sie, dass die derzeitigen Alternativen einfach nicht so effektiv seien…“
noch ein Tipp:
Wenn du noch eine alte Regenjacke oder Skijacke im Schrank hast, kannst du diese mit den aktuellen Imprägniermittel von Hey Sport behandeln. Diese sind weit 2015 komplett PFC-Frei!
https://www.outdoor-renner.de/Marken/Hey-Sport/
Da uns immer wieder Fragen zum Thema ecorepel gestellt werden, hier in einem Satz die Definition vom Hersteller erklärt:
ecorepel® basiert auf langen Paraffinketten, die sich spiralförmig um die einzelnen Fasern wickeln. Dadurch wird die Oberflächenspannung reduziert, so dass Wassertröpfchen und selbst wässrige Verschmutzungen mit einer deutlich höheren Oberflächenspannung einfach ablaufen. Die Atmungsaktivität wird nicht beeinträchtigt und das Gefühl bleibt angenehm weich.
Hier noch die Aussage von Maier Sport zu ihrer neuen PFC-freien Membrane M’Tex:
„PFC kommen in der Natur nicht vor, sondern entstehen
durch chemische Prozesse. Die wichtigsten sind die perfluorierte
Oktansulfonsäure (PFOS) und die perfluorierte
Oktansäure (PFOA). PFC wurden von der Europäischen
Union als besonders besorgniserregend klassifiziert, weil sie
krebserzeugend, erbgutverändernd und fortpflanzungsgefährdend
sind. PFOS und PFOA wurden von 121 Staaten
in der Stockholmer Konvention als langlebiger organischer
Schadstoff identifiziert und dürfen bis auf wenige Ausnahmen
weder produziert noch eingesetzt werden.
In Outdoorkleidung ist es die atmungsaktive und wasserdichte
Membran sowie die Imprägnierung, die meistens
auf PFC basieren. Beim Tragen und durch das Waschen
gelangen geringe Mengen PFC in die Umwelt. Werden die
Textilien von Zeit zu Zeit nachimprägniert, nimmt man
dazu Sprays und Tinkturen, die ebenfalls PFC enthalten.
Wind- und wetterfeste Kleidung ist fast immer von außen
imprägniert und an der Innenseite oder in einer Zwischenlage
mit einer Membran ausgestattet. Für die Membrane
gibt es bereits wetterfeste Alternativen aus gesundheitlich
unbedenklichen Kunsstoffen wie Polyester oder Polyurethan.
Auch diese Stoffe sind atmungsaktiv, wind- und wasserdicht.
Die Flourfreien schaffen es allerdings noch nicht
vergleichbar gut wie PFC, Schmutz und Öl abzuweisen.
Zusammen mit PFC-freien Beschichtungen dagegen ist
Kleidung nicht nur länger wind- und wasserdicht sondern
auch scheuerfester.“
Hochwertige Waren vom Produzent. Fabrikverkauf.
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Baufolie. Estrichfolie. Gartenfolie. Teichfolie. Abdeckfolie. Schutzfolie.
Panzerband. Doppelklebeband. Teppichband.
Handschuhe.
Müllsäcke und Vieles mehr.
Info auf: folmax.de
Mit freundlichen Grüßen
Erna GmbH.
ich habe Ihren informativen Blog zum Thema PFC-freie Outdoorbekleidung mit großem Interesse gelesen:
Leider gibt es dort aber ein kleines fachliches Durcheinander mit den Begrifflichkeiten, denn PFC ist nicht das gleiche wie PVC! PFC ist die Abkürzung für per- und polyfluorierte Chemikalien und PVC für Polyvinylchlorid, das sollte dann doch vielleicht korrigiert werden?
Und man sollte vielleicht auch nicht von DEM PFC sprechen, da es fast 5000 verschiedene gibt….
was ist an PFC denn so schlimm?